Wieviel Geld ist deine Zeit wert?
Was ist eine Stunde deiner Zeit tatsächlich wert?
Zeit ist Geld – stimmt das? So berechnest du den Wert der Zeit und warum du in Lebenszeit und nicht in Geld rechnen solltest.
Wenn man sich mit dem Leben von erfolgreichen Unternehmern oder bedeutenden Politikern beschäftigt, dann zeigt sich stets, dass sie eindrucksvolle Fähigkeiten im Umgang mit der Zeit entwickelt haben.
Die Gewohnheit, sich in regelmäßigen Abständen Rechenschaft abzulegen über den genauen Wert ihrer Zeit und sich damit dieses Wertes bewusst zu sein, ist die Gewohnheit dieser Menschen, die an erster Stelle steht.
Hast auch du diese Fähigkeit, die so entscheidend wichtig ist für den Erfolg, schon so weit wie möglich entwickelt?
Ärzte, Psychiater, Rechtsanwälte, Unternehmensberater, kurz alle, die auf die eine oder andere Weise ihren Kunden Arbeitsaufwand nach Zeit in Rechnung stellen, müssen sich perfekt auf die angemessene Bewertung ihrer so rasch enteilenden Zeit verstehen.
Weißt du genau, was dich ein viertelstündiges Telefongespräch kostet (nicht an Gebühren!)?
Natürlich kann Geld nicht der einzige Maßstab für die Bewertung von Zeit sein. Aber wenn man eine solche Bewertung vornimmt, wird man so manche Überraschung erleben. Wahrscheinlich arbeitest du nicht ganz allein für dein Gehalt. Und wahrscheinlich schließt du ein Geschäft nicht nur im Hinblick auf die Provision ab, die du dafür erwarten kannst.
Nun gut, aber die Entlohnung oder die Hoffnung auf finanziellen Gewinn sind nun einmal objektive Faktoren, die weitgehend unser Handeln bestimmen.
Einen Brief zu schreiben kostet mich 50,00 €. Und dir?
Als eines Tages meine Sekretärin nicht da war, musste ich einen dringenden Brief selber zur Post bringen.
Nach der Rückkehr habe ich mir eine Frage gestellt, die ich mir eigentlich schon vorher hätte stellen sollen:
„Kann ich mir das überhaupt leisten, mich mit so etwas zu beschäftigen?“
Nun, ich habe nachgerechnet.
Allein die Zeit, die ich dafür opfern musste, kostete mich an die 50,00 €.
50,00 € nur dafür, diesen Brief auf die Post zu bringen. Entsprach die Dringlichkeit wirklich einem Gegenwert von 50,00 €?
Nach einigem Nachdenken musste ich das verneinen. Trotzdem hatte ich mich durch meinen Übereifer und einen Mangel an Überlegung dazu hinreißen lassen. Ich habe mir aber in meinem Notizbuch, das ich immer dabeihabe, mein Rechen-Exempel eingetragen und weiß nun für alle Zukunft, dass es mich 50,00 € kostet, wenn ich einmal auf die Post gehe.
Es gibt Leute, die sich energisch darum bemühen, in sehr konkreten Bereichen wie der Produktion, dem Energieverbrauch, bei den Gehältern die Kosten zu drücken, aber es wäre besser, wenn sie bei der Bewertung ihrer eigenen Arbeitskraft und der ihrer Mitarbeiter anfangen würden.
Die Möglichkeiten zur Produktivitäts- und Gewinnsteigerung sind in bezug auf die entsprechende Arbeitszeit nahezu unbegrenzt, wenn man sich erst einmal die Mühe macht, sie rationeller zu nutzen.
Stundensatzberechnung deiner Zeit
Selbst wenn du dabei einmal Kosten wie die Verzinsung der Gestehungskosten des Betriebsgebäudes oder eine entsprechende Miete beiseite lässt und auch eine erwünscht hohe Gewinnspanne erst einmal weglässt.
Einige Fachleute sind übrigens der Meinung, bei einer korrekten Bewertung des tatsächlichen persönlichen Stundensatzes müsse man auch das Gehalt der Sekretärin und das aller Mitarbeiter berücksichtigen.
Und ebenso alle zusätzlichen Leistungen, die sie erhalten, sowie sämtliche Lohnnebenkosten.
Stundensatz kalkulieren
„Time is money“, sagen die Amerikaner.
Bei der folgenden Übung wirst du feststellen, wieviel Geld deine Zeit wert ist.
Vielleicht viel mehr, als du glaubst!
- Dein Jahresgehalt
- Weitere dir zustehende Leistungen des Unternehmens.
Alle Zuschüsse wie Krankenkassen und Versicherungen, Urlaubsgeld, Prämien, Gewinnbeteiligung, Belegschaftsaktien, Sachbezüge usw. … - Fix-Kosten für deinen Arbeitsplatz
Miete, Ausstattung und Büromaterial, Heizung, Strom usw. … - Weitere Kosten
Reisekosten, Repräsentationen, Seminare und Kongresse usw. … -
Jährlicher Kostenaufwand für deine Position insgesamt
-
Wert einer Woche deiner Arbeitszeit
Teile die Gesamtsumme der Positionen 1 bis 4 durch 47, wenn du fünf Wochen Urlaub jährlich habst, sonst eben entsprechend. -
Wert einer Stunde deiner Arbeits-Zeit
Teile die obige Summe durch die Zahl deiner wöchentlich geleisteten Arbeitsstunden. -
Wert einer Minute deiner Arbeitszeit.
Teile die obige Summe durch 60. -
Gesamtsumme der Jahresgehälter deiner Mitarbeiter.Sämtlicher.
-
Summe der sonstigen betrieblichen Leistungen für diese Mitarbeiter.
Vergleiche Position 2 -
Summe der sonstigen Aufwendungen für deine Mitarbeiter.
Vergleiche Position 3 und 4. -
Wert des auf deine Position bezogenen StundensatzesTeile die Summe der Positionen 1 bis 4 sowie 9 bis 11 zunächst durch 47 (die Zahl deiner tatsächlichen Arbeitswochen) und dann nochmals durch die Anzahl deiner wöchentlichen Arbeitsstunden.
Deine Zeit ist höchst wahrscheinlich viel mehr wert, als du zunächst dachtest.
- Eine Kaffeepause, die um 15 Minuten verlängert wird.
- Die fünfminütige Suche nach einer wichtigen Unterlage
- Ein unnützes Telefon-Gespräch von 20 Minuten.
- Eine unvorhergesehene Arbeit, die eine halbe Stunde fordert.
- Eine Arbeit von zwei Stunden, die auch dein Assistent hätte erledigen können, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er 30% weniger verdient als du.
Machen wir konsequent weiter:
Und doch verlierst du eine solch bedeutende Summe alljährlich nur deshalb, weil es dir nicht bewusst oder gleich war, was ein paar Minuten verlorener Zeit hier und da dich tatsächlich kosten.
Einer meiner Azubis hat am Ende eines Lehrjahres einmal ausgerechnet, was er auf diese Weise allein im letzten Jahr verloren hat. Er hat es sehr genau nachgerechnet und kam auf nicht weniger als 50.000 €.
Und außerdem hättest du es ja nicht wirklich verloren, es handle sich dabei ja nur theoretisch um Geld, um Geld auf dem Papier sozusagen.
Aber das Geld, das du auf diese Weise verloren hast, und die Zeit, die dir abhanden kam, hätten sich verwandeln lassen in sinnvolle Freizeit oder in tatsächliche Einkünfte.
In einem anderen Beitrag sprechen wir über das Thema Delegierung und werden feststellen, dass man grundsätzlich eine Aufgabe jener Person zuweisen sollte, die auf der niedrigstmöglichen Stufe in einer Hierarchie zu ihrer effektiven Lösung in der Lage ist.
Zögere also nie, deren Dienste in Anspruch zu nehmen.
Bewerte daher deinen Stundensatz in regelmäßigen Abständen neu.
Eine lustige Geschichte zu „Zeit ist Geld“:
„Jetzt oder nie – Zeit ist Geld“*
Hier* findest du ein tolles Taschenbuch* zum Thema „Zeit ist Geld“